Inmitten des u-förmig angeordneten Technikkolosses stehen Jean Jennings Bartikund ihr Team vor 17.468 Elektronenröhren, 6.000 Handschaltern und unzähligen Steckverbindungen sowie Kabeln. Die Expertinnen wissen in dem unübersichtlichen Wirrwarr ganz genau, was sie tun. Ihr letzter Handgriff an diesem 15. Februar 1946 erfolgt kurz bevor das Vorzeigeprojekt ENIAC als erster vollelektronischer Universalrechner der Welt präsentiert wird. „Er wirkte wie ein raumhohes Science-Fiction-Möbelstück“, erinnert sich Jean Jennings Bartik in ihrer Autobiografe. Der Electronical Numerical Integrator and Computer (ENIAC) nimmt mehr als 80 m2 ein und wirkt wie ein überdimensionaler Schaltplan. An den Wänden und auf variablen Rollelementen sind 30 t Material verbaut. Der Betrieb erfordert 150 kW Elektrizität und ermöglicht 5.000 Rechenoperationen pro Sekunde – 1.000 Mal mehr als die damals üblichen mechanischen Verfahren. ENIAC hatte ein spezielles Einsatzgebiet: ballistische Berechnungen für die US-Armee im Zweiten Weltkrieg. Bis Konstruktion und Programmierung abgeschlossen waren, herrschte zwar Frieden, doch der Rechner war die Grundlage moderner Computertechnologie – nicht zuletzt dank der akribischen Arbeit von Jean Jennings Bartik, die den Erfolg vor allem ihrem Durchhaltevermögen zuschreibt.